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Weltnaturerbe

Eine Begriffsklärung

Warum ist das Wattenmeer Weltnaturerbe?

‚Einzigartige Naturlandschaften‘, sagt die UNESCO. Und weiter: Wie das Weltkulturerbe hat ein Weltnaturerbe einen außergewöhnlichen, universellen Wert im Weltmaßstab und ist daher nicht nur lokal oder national wichtig, sondern für die gesamte Menschheit. Beispiele für Weltnaturerbe-Stätten sind der Grand Canyon in den USA, die Galapagos Inseln im Pazifik, die Serengeti in Tanzania, der Baikal-See in Russland, das Great Barrier Reef in Australien. Und seit 2011 auch der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer.

Sonnenuntergang über dem Neuwerker Watt im Weltnaturerbe Hamburgisches Wattenmeer © Martin Elsen

Die UNESCO listet weltweit 350 größere Wattgebiete auf. Das Wattenmeer an der Nordseeküste mit insgesamt 11.500 km² ist aber das größte zusammenhängende Sand-Schlickwatt der Erde. Es reicht rund 500 km von Esbjerg in Dänemark bis Den Helder in den Niederlanden, und Hamburgs Nationalpark liegt fast genau in der Mitte. 

Nirgendwo sonst auf der Erde gibt es eine so abwechslungsreiche Küstenlandschaft. Sie wird unaufhörlich von Wind und Wasser geformt. Immer wieder entstehen und vergehen Inseln, Sandbänke, Priele, Rinnen, Wattflächen, Salzwiesen und Dünen. Das Wattenmeer ist eine Übergangswelt zwischen Land und Meer, ständiger Veränderung unterworfen infolge von Ebbe und Flut, bestimmt durch starke Schwankungen des Salzgehaltes, durch hohe Temperaturen im Sommer und manchmal Eis im Winter.

Schon nach Stunden wieder neu: Priele und Sandbänke im Watt ©Martin Stock

Folge sind zahlreiche ökologische Nischen, Mikro-Lebensräume, die manchmal nur Tage oder sogar Stunden bestehen (z.B. kleine Priele, niedrige Sandbänke, Abbruchkanten). Insgesamt sollen im Wattenmeer bis zu 10.000 Arten von Einzellern, Pflanzen, Pilzen und Tieren zu Hause sein, viele davon anderswo gefährdet. Die Biomasseproduktion im Wattenmeer ist ebenso hoch wie im Regenwald und bildet eine reiche Nahrungsrundlage für Fische, Vögel und Meeressäuger. Damit liegt hier ein Zentrum (‚hot spot‘) der Biodiversität in Deutschland und Nordeuropa.

Das Wattenmeer ist unverzichtbar für den Erhalt der weltweiten Artenvielfalt. Jedes Jahr im Frühling und Herbst rasten hier 10-12 Millionen Zugvögel auf dem Weg in ihre Sommer- oder Winterquartiere. Nur hier im Wattenmeer finden sie genug Nahrung für ihre Tausende von Kilometern langen Reisen.

Schwarm von Austernfischern © Peter Körber

Im Wattenmeer laufen natürliche Prozesse noch immer fast ganz unbeeinflusst vom Menschen ab. Wer will, kann hier Evolution studieren—live. Im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer wurden  bisher rund 500 Pflanzenarten nachgewiesen, 340 Vogelarten, 34 Fischarten und Seehunde, Kegelrobben und Schweinswale. 

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