Was ist das?
Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer
Das Hamburgische Wattenmeer wurde 1992 von der UNESCO im Rahmen ihres Programms ‚Man and Biosphere‘ (MAB) als Biosphärenreservat anerkannt. Es ist ein marines Gebiet mit Wattflächen, Prielen, Düneninseln, Salzwiesen, und der bewohnten Insel Neuwerk. Hier wohnen 30 Menschen umgeben von einem Ringdeich und inmitten einer alten Kulturlandschaft mit dem über 700 Jahre alten Baudenkmal, dem Neuwerker Turm. Erreichbar ist die Insel vom niedersächsischen Festland und das abhängig von den Gezeiten auf dem Landweg oder mit dem Schiff. Der Haupterwerb der Insulaner:innen ist der Tourismus.
Biosphärenreservat—was ist das?
Es ist eine Modellregion, in der ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung nachhaltig und im Einklang miteinander passieren soll. Es geht nicht nur um Naturschutz, sondern genauso auch um die hier lebende Bevölkerung und um ihre Arbeit, ihr Einkommen und ihre Zukunft. Ein Biosphärenreservat hat immer vier Aufgaben: Naturschutz, nachhaltige Entwicklung von Landschaft sowie Forschung und Bildung. Denen sind Zonen unterschiedlicher Nutzung zugeordnet, meistens diese 3: Naturschutz- oder Kernzone, und Pflegezone und Entwicklungszone. Im Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer sind knapp 90% der Fläche Naturschutz-oder Kernzone, der Rest ist eine Pflegezone mit Funktionen der Entwicklungszone.
Im Einzelnen: Die Naturschutz- oder Kernzone umfasst 105,3 km² (90%). Dazu gehören die Düneninseln Scharhörn und Nigehörn, die Salzwiesen im Ostvorland der Insel Neuwerk sowie die umgebenden Priele und Wattflächen. Hier gilt das Motto “Natur Natur sein lassen”.
Die Pflegezone umfasst 11,7 km² (10%). Dazu gehören die Insel Neuwerk (Binnengroden und das Nordvorland) mit angrenzenden Wattflächen sowie ein Bereich im Übergang zum niedersächsischen Festland bei Cuxhaven.
Die Pflegezone deckt im hamburgischen Wattenmeer die Funktionen der Entwicklungszone mit ab. Hier sind nachhaltige Nutzung sowie extensive Pflege der Grünlandflächen vorgesehen.
Es gibt ein weltweites Netz aus gut 700 Biosphärenreservaten. Das Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer ist eines von 16 in Deutschland. Die beiden anderen deutschen Wattenmeer-Nationalparks sind als Biosphärenreservate ebenfalls dabei.
Schutz
Das gesamte UNESCO-Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer ist über das Nationalpark Gesetz geschützt. Insbesondere für die bewohnte Insel Neuwerk gibt es zahlreiche Ausnahmen und Sonderregelungen.
Evaluierung
Der Zustand jedes Biosphärenreservats wird in der Regel alle zehn Jahre überprüft (Evaluierung). Die letzte Evaluierung des UNESCO-Biosphärenreservats Hamburgisches Wattenmeer fand 2014 statt. Derzeit wird die nächste turnusmäßige Evaluierung vorbereitet.
Forschung und Monitoring
Die dauerhafte Umweltbeobachtung (Monitoring) wird im Wattenmeer nach gemeinsamen Standards und Methoden von Deutschland, Dänemark und den Niederlanden durchgeführt. Die einzelnen Parameter werden laufend ermittelt und dokumentiert, z.B. werden Muschelbänke begangen, Vögel und Seehunde gezählt, Schadstoffe gemessen, Pflanzen bestimmt und die Lebewesen im Unterwasserbereich erfasst. Daneben werden Forschungsvorhaben durchgeführt.
Umweltbildung
Ein wichtiger Baustein der Umweltbildung im hamburgischen Wattenmeer sind neben dem Junior Ranger Programm unsere Veranstaltungen und die Ausstellungen im Nationalpark-Haus.
Biosphärenreservats-Partner
So werden Betriebe und Verbände ausgezeichnet, die die Umwelt schützen und sie den Gästen erlebbar machen. Sie verpflichten sich, nach strengen Umweltregeln zu arbeiten und damit ihren Beitrag zum Erhalt des Wattenmeeres zu leisten. Das Partnerprogramm für das hamburgische Wattenmeer wird aktuell in Kooperation mit dem Partnerprogramm des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer aufgebaut.
Aktuelles
Im Januar 2020 wurde das Entwicklungskonzept für die Insel Neuwerk beschlossen, das die Zukunftsperspektiven für die Bewohner sichern soll. Aktuell werden verschiedene Themen daraus umgesetzt wie das Watt-Gutachten, ein Gutachten zur CO2-neutralen Insel oder der Bau einer fußläufigen Verbindung zum Nationalpark-Haus.